Mitte August bis Anfang September: Wir wollen in einer Großstadt keinesfalls frei auf einem Parkplatz stehen, sondern einen sicheren und erhohlsamen Platz zum Entspannen.

In Lissabon wählten wir als Homebase den städtischen Campingplatz „Lisboa Camping & Bungolows“. Er liegt außerhalb des alten Teils der Stadt, nördlich von Belem, auf einem grünen Hügel. Da es sehr viele Bäume gibt, konnten wir die Hängematte aufspannen und beim Frühstück Eichhörnchen beobachten. Nach einem Ausflug hatten wir die Möglichkeit in den Pool zu springen, auch wenn die Anlage drumherum etwas in die Jahre gekommen ist. Wir fühlten uns jedenfalls wohl.

Eigentlich wollten wir nur 3 Tage in Lissabon bleiben. Aber, auch auf Reisen kann man sich verletzen oder krank werden, das passierte gleich am zweiten Tag: Überraschend wurde ich sozusagen vom Weiterreisen krankgeschrieben.

 

Wir blieben schließlich 16 Tage auf dem Campingplatz. Die Ruhe tat uns gut und kleine Ausflüge in die Stadt oder ins Kino waren ebenfalls möglich. Wir nutzten das elektronische, wiederaufladbare Ticket „viva viagem“ für den sehr gut ausgebauten öffentlichen Verkehr. Busse halten direkt vor dem Camping. So haben wir die Vielseitigkeit von Lissabon kennen- und schätzen gelernt. 

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We ❤Azulejos

Die wetterfesten, oft handbemalten, Keramikfliesen sind ein Erbe aus der Zeit der maurischen Herrschaft. Sie verleihen Lissabon den besonderen Charme. Azulejos sind in ganz Portugal zu finden (auch in Andalusien/Spanien). Diese Fliesen mit den bunten Mustern geben Häuserfassaden, Plätzen, Räumen, aber auch gemauerten Sitzbänken ihr ganz eigenes und originelles Aussehen. Wir werden das bunte Allerlei zu Hause sehr vermissen.

 

We ❤ Street Art

Heute werden nicht nur Fliesen, sondern auch ganze Hauswände bemalt. Die Kreativität kennt keine Grenzen. In Lissabon entstehen immer wieder neue Werke, oftmals auf abrissreifen leerstehenden Altbauten. Im Kontrast mit den renovierten historischen Häusern gibt das der Stadt ein eigentümliches kreatives Erscheinungsbild.

 

We ❤ Nostalgia

Nostalgie wird in Lissabon (und generell in Portugal) ganz groß geschrieben. Die einst größte Seemacht der Welt bescherte Lissabon Ruhm und Reichtum. Der Stolz und Prunk aus vergangener Zeit ist allgegenwärtig. Irgendwie spürten wir auch eine gewisse Melancholie. Vielleicht ist das die „Saudade„?

 

We ❤ History

Das „Hieronymuskloster“ und der „Turm von Belém“ sind zum Unesco Weltkulturerbe ernannt worden. Zurecht, doch scharen sich hier auch die interessierten Massen. Im Park „Jardim da Estrela“ fanden wir eine märchenhafte Ruhe-Oase.

 

We ❤ Culture

Die Kreativität der „Lisboetas“ ist wirklich bewundernswert. Da werden aus leerstehenden Fabriken bunte Hipster Paradiese im upcycling Stil. Z.B. die LX Factory, hier saßen wir zwischen alten Druckermaschinen und freuten uns über leichte asiatische Kost. Es pilgern deswegen gerne Touristen unter die „Golden Gate Bridge“ von Lissabon.

Ruhiger geht es im Viertel „Marvilla“ zu. Auch hier werden weitläufige brachliegende Industriestandorte umgewandelt: In WorkHub, Craft Beer Brauerei und hippe Szene Restaurants. Für uns, aus dem dicht bebauten und auf Effizienz getrimmten München, war das wirklich ein schönes Erlebnis der besonderen Art.

Authentisch ist es auch im Viertel „Campo de Ourique“. Das ist noch ein richtiges Wohnviertel für Einheimische. Weil es so schön kitschig ist, haben wir uns hier in das „Cafe Amelia“ verliebt. Die Betreiber haben auch ein Cafe in der Altstadt.

 

We ❤ Moonlight

Manche lauen Sommerabende genossen wir im historischen Teil Lissabons. Straßenmusik von Auswanderern aus den ehemaligen Kolonien verwandelte die Stadt kurzzeitig in ein kleines „Rio de Janeiro“ oder „Capo Verde“: Bei Sonnenuntergang am Tejo sitzen oder im Stadtteil „Alfama“ vom „Miradouro de Santa Luzia“ auf die Dächer des maurischen Viertels gucken – Musik ist immer dabei! Jugendliche Capoeira „Tänzer“ und junge Folkmusiker treffen sich auch gerne zum Ende des Tages an diesen Plätzen. Tagsüber mieden wir den alten Teil Lissabons oftmals, weil in der Hochsaison einfach zu viel los war. Das hat leider schon Disneyland Charakter.

 

We ❤ Cosmopolitan

Auf dem ehemaligen Expo Gelände waren wir von der modernen Seite Lissabons überrascht. Unsere „Homebase“ lag ohnehin außerhalb der Altstadt. So erkundeten wir auch die angrenzenden modernen Viertel mit diversen Einkaufszentren, Fußballstadien und reihenweise Hochhäusern. Wir freuten uns darüber, ab und an ins Kino zu gehen. Es werden viele Filme in englischer Originalsprache mit portugisischen Untertiteln gezeigt. So lernt man gleich noch was dazu.

 

We ❤ Marine Museum

Lissabon hat 22 Museen zu bieten. Da sollte für alle Interessierten etwas dabei sein. Das Beste: Mit der Lisboa Card ist der Eintritt frei. Wir haben nur einige davon gesehen. Als Einstieg ist das „Story of Lisboa Center“ sehr gut. Begeistert hat uns auch das „Marine Museum“. Kein Wunder, im Land der Seefahrer.

 

We ❤ Ocenario

Eigentlich sind wir keine Fans von Aquarienbesuchen. Aber wenn, dann ist das Ocenario auf jeden Fall eine gute Wahl. Das größte Aquarium Europas hat sich zur Aufgabe gemacht ein Bewusststein für die hohe Bedeutung intakter Ozeane, für Mensch und für Tier, zu schaffen.

Aktuell läuft eine Ausstellung von „Skeleton Sea“ (einem deutsch – portugisischem Projekt) zum Thema Vermüllung. Uns gefiel der Fisch aus Flip-Flops, gesammelt an einem Strand in Südafrika (wir haben leider auch schon viele gefunden und entsorgt, bevor sie 1.000 Jahre lang am Strand vor sich hin „verrotten„). Das Schöne ist: Es gibt eine tolle Alternative aus Portugal. Das Unternehmen „Asportuguesas“ stellt Flip-Flops aus Kork her. Die trendigen Treter sind auch in Deutschland erhältlich, in bunt oder einfarbig.

Vielleicht geht es ja in Zukunft ohne Plastik? Es ist sicher kein einfacher Weg. Hier gibt es Tipps von der Expertin (Sie hält auch Vorträge und Workshops – sie wurde uns von einer sehr sympathischen Reisebekanntschaft empfohlen): Besser leben ohne Plastik.

 

Stars ❤ Lisboa

Madonna, die Queen of Pop, ist ein absoluter Portugal Fan. Sie ist von New York nach Lissabon gezogen. Ihr Sohn spielt jetzt Fußball bei Benfica Lissabon. Auch Michael Fassbender hat hier seine Wahlheimat gefunden. Scarlett Johansson schmiedet angeblich gerade Pläne für Ihren Umzug in die Metropole.

 

„Lisboetas“ don´t love:

⚡Die Touristenmassen, vom Segen zum Fluch.

Souvenirläden und Modeketten statt Traditionsgeschäfte

 

⚡Immobilienspekulation mit Vermietung als lukrative Ferienwohnungen (z.B. über AirBnb) und somit Verdrängung der Einheimischen aus der Stadt.

Proteste in Portugal gegen hohe Mieten und Verdrängung

 

⚡Schlecht ausgebildete „Fahrer“ die zu Dumping-Preisen Fahrdienste im öffentlichen Personenverkehr anbieten.

Proteste von Taxifahrern gegen Uber und Cabify

 

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Exkurs – medizinischer Notfall auf der Reise:

Hier lohnt sich eine gute Reisevorbeitung. Generell ist eine Reisekrankenversicherung ein Muß! Telefonische Unterstützung bei der Auswahl einer Klinik und eine Ärztehotline sollten auf jeden Fall dabei sein. Stiftung Warentest rät zu „ohne Selbstbeteilung“, falls man mehrmals zum Arzt muss. Zudem ist es wichtig ein kleines finanzielles Polster, für vorläufige Auslagen von Arztkosten oder eine komfortable Unterkunft, für den Notfall zu haben. Das Leben im Van ist spitze. Wenn Du gesundheitlich eingeschränkt bist, kann es aber sehr anstrengend werden. Zur Genesung ist ein gewisser Komfort, z.B. am Campingplatz oder in einer Pension, sehr hilfreich. Eine gute Orga vorab spart Zeit und Geld. Ich möchte hier keine Werbung machen, es gibt spezialisierte Blogs dazu. Wer eine Empfehlung braucht, kann mich gerne anschreiben. 

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Anfang September fuhren wir weiter an die Küste. Hier blieben wir vorerst in der Nähe von Lissabon, falls nochmal ein Ambulanzbesuch im Krankenhaus unseres Vertrauens notwendig gewesen wäre.

Es hat sich gelohnt: Der Sintra Naturpark, westlich von Lissabon ist absolut bezaubernd. Auch im „World Surf Reserve“ verbrachten wir wunderschöne Tage. Wir haben schöne Bilder für Euch. Die folgen bald.

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Hier noch Sounds für Euch: Capo Verde meets Lisboa

 

 

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