Von Europas erstem „World Surfing Reserve“ zu den Wellen nach „Nazaré“

Mitte September: Nach dem langen Aufenthalt in Lissabon hatten wir bereits im Sintra Naturpark wieder Meeresluft geschnuppert. Wir bekamen Lust auf mehr atlantische frische Brise und große Wellen. Die nächste Etappe führte uns daher nördlich von Lissabon, entlang der Küste bis „Ericeira“, wo es die besten Wellen für Surf-Profis gibt. Danach ging es weiter bis nach „Nazaré“, das für seine Monster-Wellen bekannt ist.

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World Surfing Reserve

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Europas erstes „World Surf Reserve“

Die internationale Non-Profit-Organisation „Save the Waves“ aus Kalifornien hat in Portugal das erste schützenswerte „World Surf Reserve“ Europas auserkoren. Sieben Surfsports auf einer Länge von 8 km rund um den Fischerort „Ericeira“ wurden als Schutzzone eingerichtet.

Neben Kalifornien und Australien ist nun auch Portugal offiziell ein „zertifiziertes“ Surferparadies. Malibu ist übrigens auch dabei. Das lockt natürlich Surf-Profis aus aller Welt an. Wir (und auch andere) haben gespannt einige davon bei Wind und rauem Wetter beobachtet.

Selbstverständlich hat so eine Auszeichnung auch ökonomisches Potential. Es gibt jede Menge Surfschulen in Ericeira, laut Berichten beinahe ein bisschen zu viel: In der Hochsaison drängeln sich viele Surfanfänger um die Wellen, die auch wohnen möchten. Somit ist der Bauboom nicht ausgeblieben. Das erste was wir zu sehen bekamen, waren reihenweise leerstehende Ferien-Apartmenthaus Anlagen. Wir verkniffen uns den Fluchtreflex und blieben – am Campingplatz. Hier genossen wir die Gemütlichkeit der Nachsaison. Statt Bikini und Badehose trugen wir jetzt dicke Pullis „Made in Portugal“.

Nach genauerer Inspektion fanden wir im Ortskern ein beschauliches, belebtes und hübsches Fischerdorf vor. Hier saßen nachmittags Seniorenrunden beim Cafe in der Pasteleria, während junge Surfer als Straßenmusikanten live Jazz aus der E-Gitarre zum Besten gaben. Auf den Fliesen eines alten Brunnens meinen wir sogar einen Surf Pionier erkannt zu haben.

Alle Surfspots sind super mit dem Rad zu erreichen. Es fährt auch ein Beach-Bus für den Transport der Bretter, wobei der Fahrer alle im Ort zu kennen scheint.

Sogar die Kirche hat sich auf Surfer eingestellt: Der findige Pfaffer des nahegelenen Orts Óbidos hält einen Gottesdienst für Surfer (mehr zur Templerstadt Óbidos folgt im nächsten Beitrag).

 

Nebel statt Monsterwellen in Nazaré

Nach einigen Tagen fuhren wir weiter, mit einem Stopp in „Peniche“. Der Ort liegt an einer Landzunge, welche früher eine Insel war und heute mit dem Festland verbunden ist. Hier nächtigten wir auf der Durchreise vor der massiven Stadtmauer. Da es ab Mitte September vormittags an der Küste immer neblig und kalt war, zogen wir einen geschützten Platz in der Ortschaft, einem Strandparkplatz in der Einsamkeit vor. Wenig erstaunlich: Der Platz lag direkt an einem Intermarché.

Das nächste Nachtlager war der Intermarché nördlich von Nazaré. Intermarché Parkplatz Hopping: Es ist als käme man immer in derselben Hotelkette unter.

Unser Hauptziel dieser Road-Trip Etappe war der Ort „Nazaré“, im Sommer ein beliebter Ferienort. Das ehemalige Fischerdorf wurde aufgrund der riesigen Wellen nördlich des Ortes berühmt berüchtigt. Da hier vor der Küste im Meer die Afrikanische und Europäische Kontinentalplatten aufeinandertreffen, gibt es einen tiefen Meeresgraben. Dieser begünstigt die Bildung von extrem hohen Wellen, bis zu 25 Metern aufwärts.

Diese Monsterwellen bilden sich nur im Winter. Wir bekamen Mitte September die kleineren Wellen zu sehen. Das Getöse war jedenfalls gewaltig. Der sich langsam lichtende Nebel und die durchdringende Sonne verliehen dem langen unberührten Nordstrand eine mystische Stimmung. Es war einfach toll, stundenlang die Wellen zu beobachten. Irgendwann kam ein waghalsiger Surfer. Er sah, probierte und gab auf.

An die größten Wellen der Welt trauen sich nur die besten Big-Wave Surfer ran (besser gesagt waghalsige moderne Gladiatoren):


Beim Thema Surfsport denken wir gerne an Hawaii, Kalifornien, Australien, Bali und jetzt auch auf jeden Fall auch an Portugal. Es gibt aber noch ganz andere Orte auf der Welt wo gesurft wird. Hier ein Filmtipp für Euch:

Gaza Surf Club

Wir verabschiedeten uns erstmal wieder von der Küste 👋

Der Sound zu dieser Etappe:


Es ging weiter ins Inland. Wir schlugen das Geschichtsbuch auf. Templerburgen und Christusritterklöster warteten darauf von uns erkundet zu werden. Eine unglaubliche Reise in die Vergangenheit, auf die wir Euch im nächsten Beitrag mitnehmen.


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