Im Weinviertel geht´s los


Da wir uns für die Route Südwesteuropa entschieden hatten, passte es ganz gut die Reise mit einem Familienbesuch im Dreiländereck Österreich/Tschechien/Slowakei zu starten: Im sanft hügeligen Weinviertel mit der Nähe zu Wien, dem Tor zu Osteuropa.

Also sind wir erstmal 500 km in östliche Richtung gefahren. Auf der Fahrt von München gen Wien machen wir gerne einen Übernachtungsstop am Wohnmobilstellplatz in Gmunden weil das Salzkammergut einfach zu schön zum vorbeifahren ist.


Im Weinviertel

Ein Kleinod im Weinviertel ist die historische Marktgemeinde Mailberg, umgeben von Weinbergen, mit Malteserschloss und wunderschönen Kellergassen.

Die Römer waren es, die den Weinanbau im heutigen Niederösterreich etablierten. Es waren größtenteils Nebenerwerbsweinbauern die den Weinanbau am Laufen hielten. Heute sind hauptsächlich nur noch große Winzereien vertreten, wie auch in Mailberg. Trotzdem besitzt fast jede Familie nach wie vor ihren gefüllten Weinkeller, wie z.B. die Familie Maschl. Die Flaschen des klassischen grünen Veltliners lagern im kühlen Lössboden und halten sich hier wahrscheinlich noch Jahrzehnte. Da kann schon mal einiges an Sand auf die Flaschen herunterrieseln. Die große Weinpresse aus massivem Holz mit schönen Verzierungen hat seit über drei Generationen aus Weintrauben den Most gepresst, die Grundlage für den mundigen grünen Veltliner.

Noch immer ist es gang und gebe dass man im Weinkeller gemeinsam mit Freunden, Bekannten oder zufällig vorbeikommenden Touristen auf ein oder mehr Achterl beisammen sitzt. Die professionelle Variante davon ist der wohl jedem bekannte Heurige☺.

Die Mailberger sind auf jeden Fall ein geselliges Völkchen und Besuchern gegenüber immer aufgeschlossen. Am Hauptplatz gibt es sogar einen Brunnen mit Granderwasser, wo sich jederman jederzeit jeglichen Durst löschen kann.

Mit fast 30 Grad sommerlicher Temperatur wirkt der Ort mit seinen alten Damen auf dem Bankerl sitzend und den weiß gekalkten Mauern sowie den Weinbergen ringsum fast wie das portugiesische Hinterland. Vielleicht gibt es deshalb den Portugieser Radweg der hier durch die sanften Hügel führt? Radeln ist in der kühleren Abendsonne am angenehmsten. Aber Vorsicht: Es kreuzen unverhofft Rehe, Hasen, Fasanen und Rebhühner die Wege und auch so mancher Weinbauer fährt noch bis in die Dunkelheit mit dem Traktor.


Rund um´s Weinviertel

Wenn es in der Gegend heiß und trocken wird empfiehlt sich ein Ausflug in den nahe gelegenen Nationalpark Thayatal im angrenzenden Waldviertel. Eine der letzten fast ursprünglichen Flußtäler Europas blieb hier erhalten.

Brücke über die Thaya im Nationalpark

 

Ein Grenzüberschreitendes Projekt ganz im europäischen Sinne. Der eiserne Vorhang verlief direkt durch dieses Gebiet. Jetzt radelt man einfach mal so auf dem Thayaradweg zwischen Tschechien und Österreich hin und her.

Sehenswert ist hier auch die kleinste Stadt Österreichs mit der Burg Hardegg und auf tschechischer Seite die Stadt Znaim. Hier sollte man sich unbedingt mit eingelegten Gurken eindecken, neben Wein die Spezialität der Region.

 

 

 


Auch das Freibad von Retz lässt sich definitiv empfehlen. Hier gibt es nicht nur Granderwasser für jedermann, man badet sogar in Granderwasser. Vielleicht ist es Einbildung, aber das Wasser fühlt sich neben erfrischend  noch extrem weich an und es ist Chlorfrei! Ein tolles Gefühl auf der Haut.


Ausgehend vom Startpunkt Weinviertel sollte die erste Etappe entlang des ehemaligen eisernen Vorhangs bis Italien gehen. Also eine Fahrt durch Niederösterreich, Burgenland , der Steiermark und Kärnten.

Die Reise ging vorerst aber nur nach bis Neunkirchen, südlich von Wien. Dieser Stop war eigentlich nicht geplant. Aber nachdem sich der halbe Schrank aus der Aufhängung gelöst hatte brauchten wir mal wieder eine Werkstatt. Vielleicht haben wir ja ein Montagsauto und machen eine Tour zu allen Carthago Service Stellen in Südwesteuropa. Vielleicht haben wir aber auch Glück und es ist unser letzter Werkstattbesuch.

Dank eines Nottermins, Garantie von Carthago und eines begabten jungen Möbelbauers hängt der Schrank jetzt besser denn je (er war nämlich falsch montiert). Wir wurden außerdem mit einem schönen Sonnentag im Cafe am grandiosen Hauptplatz und der englischen Parkanlage in Neunkirchen belohnt. Die wurde übrigens durch Zuschüsse von EU-Fördergeldern mit einer Natur-Bach-Kneipanlage aufgehübscht. Eine perfekte Erfrischung für unsere erhitzten Gemüter. Somit konnte es aufgemuntert weitergehen.


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